
Limburger grüner Ziegelsteintechnologie für neuen Fußballtempel in Saudi-Arabien
Das Unternehmen Genk Orbix und das in Maasmechelen ansässige Masterbloc bringen ihre Technologie zum Einsatz, um CO2-fressende Ziegel für den Bau des neuen Fußballstadions in Dammam in Saudi-Arabien herzustellen. Das Land wird unter anderem den Asien-Cup 2027 und die Weltmeisterschaft 2034 organisieren.
In Dammam, Saudi-Arabien, wurde eine bahnbrechende Absichtserklärung zwischen zahlreichen Parteien zu diesem Thema unterzeichnet. Mit am Tisch saßen: das in Genk ansässige Unternehmen Orbix, das die Technologie zur Speicherung von CO2 in Metallschlacke entwickelt hat, das in Maasmechelen ansässige Unternehmen Masterbloc, das solche CO2-fressenden Bausteine herstellt, der arabische Ölriese Aramco, der als Bauherr und Finanzier auftritt, und der arabische Baukonzern Al Kifah, der ebenfalls Bausteine herstellt. Das Geschäft kam dank der Vermittlung von LD Export zustande, einer Spezialagentur, die europäischen und britischen Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Geschäfte in den Golfstaaten hilft.
Carbstone
Das in Genk ansässige Unternehmen Orbix konnte zuvor mit seiner bahnbrechenden Carbstone-Technologie punkten. Der Baustein wird nämlich nicht auf herkömmliche Weise gebacken, sondern der Härtungsprozess erfolgt durch Zugabe von CO2. Dies geschieht über die Karbonatisierungstechnik. Dadurch entfällt sofort der energieintensivste Teil des Produktionsprozesses, nämlich das Backen. Der neue Fassadenstein ist nicht nur CO2-neutral, sondern auch CO2-negativ. Der Grund dafür ist, dass der Ziegel CO2 frisst und es zurückhält. Eine Tonne CO2-negativer Vormauerziegel absorbiert während der Aushärtung mehr als 60 Tonnen CO2.
Das in Maasmechelen ansässige Unternehmen Masterbloc ist seit vielen Jahren ein fester Partner von Orbix und nutzt diese Technologie zur Herstellung und Vermarktung von CO2-fressenden Bausteinen. Der belgische Baukonzern Besix wird den Bau des Stadions in Dammam leiten.
Nachhaltiges Stadion
Für das Stadionprojekt in Dammam werden Orbix und sein saudischer Partner Al Kifah Millionen von Pflastersteinen und Mauerblöcken vor Ort herstellen und dabei CO2 als Bindemittel und Stahlschlacke als Rohstoff verwenden. Damit dürfte das neue Fußballstadion so ziemlich das nachhaltigste der Welt werden.
Allein für das Stadion in Dammam werden bei der Produktion 2,7 Millionen Kilogramm CO2 gebunden, was der Umweltbelastung von 4.000 Bäumen entspricht. Das Stadion von Dammam soll im Juni 2026 fertiggestellt werden. Kosten: 1 Milliarde Dollar. Das Stadion mit einer Kapazität von 47.000 Zuschauern wird ein wichtiger Austragungsort für den Asien-Pokal 2027 und künftige globale Veranstaltungen wie die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2034 sein.
Allein für das Stadion in Dammam werden bei der Produktion 2,7 Millionen Kilogramm CO2 gebunden, was der Umweltbelastung von 4.000 Bäumen entspricht.

Universitäten
Die Partnerschaft hört nicht beim Bau auf. Orbix und Al Kifah arbeiten mit der König-Fahd-Universität für Erdöl und Mineralien (KFUPM) zusammen, um saudische Studenten in der fortschrittlichen Technologie von Carbstone auszubilden. Dies wird einen langfristigen Wissenstransfer gewährleisten und die nächste Generation saudischer Ingenieure stärken. Darüber hinaus werden belgische Universitäten (darunter UHasselt) an dieser Initiative teilnehmen, um die akademische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu fördern.
Visitenkarte
„Das ist eine großartige Visitenkarte für uns“, sagt Orbix-CEO Serge Celis. „Außerdem ist das erst der Anfang. Bis zur Weltmeisterschaft 2034 werden elf weitere Stadien gebaut werden. Es wird sehr schnell gehen.“
Zu den fragwürdigen Arbeitsbedingungen im saudischen Bausektor verweist Celis auf den belgischen Baukoordinator Besix. „Das Stadion in Dammam wird bereits gebaut. Auf jeden Fall habe ich dort nichts Falsches gesehen, was die Arbeitsbedingungen und die Sicherheit betrifft.“
Quelle: Het Belang van Limburg, 17. Januar 2025